Nahrungsergänzungsmittel können Ihr Immunsystem stärken

Der menschliche Körper arbeitet täglich auf Hochtouren, kann aber auch bei einer gesunden und ausgewogenen Ernährung nicht immer alle wichtigen Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente in ausreichender Menge selbst produzieren. Auch durch Krankheiten oder Lebensmittelunverträglichkeiten sowie im Alter kann es in manchen Fällen zu einem Nährstoffmangel oder einem erhöhten Vitamin- und Mineralstoffbedarf kommen. Abhilfe und Ausgleich können dann Nahrungsergänzungsmittel schaffen. 

Was sind Nahrungsergänzungsmittel?

Nahrungsergänzungsmittel sind Produkte, die Nährstoffe in konzentrierter Form enthalten und somit die Ernährung sinnvoll bereichern können. Wie ihr Name bereits verrät, können sie eine ausgewogene Ernährung ergänzen, aber niemals ersetzen. Wichtig zu beachten ist, dass die Präparate nicht zu den Arzneimitteln zählen. Sie sollten daher bei anhaltenden Beschwerden immer einen Arzt konsultieren und Nahrungsergänzungsmittel als Zusatz zu einer gesunden und ausgewogenen Lebensweise betrachten.

Nährstoffe können in Form von

  • Vitaminen
  • Mineralstoffen
  • Spurenelementen
  • Aminosäuren
  • Ballaststoffen
  • Pflanzen
  • oder Kräuterextrakten

in den Nahrungsergänzungsmitteln enthalten sein. Die Darreichungsformen sind dabei sehr vielfältig und richten sich zumeist nach den Wirkstoffen und der präferierten Einnahmeweise. In der Regel sind Nahrungsergänzungsmittel als Kapseln, Dragees, Tabletten, Pulver, Säfte oder Sirups erhältlich.

Achten Sie bitte unbedingt auf die vorgeschriebenen Mengenangaben der einzelnen Präparate, da eine Überdosis sich negativ auf den Körper auswirken kann. Dazu können Sie sich an unserer Tabelle "10 hilfreiche Nahrungsergänzungsmittel" orientieren. Um eine zu hohe Konzentration bestimmter Nährstoffe in den Produkten und damit das Auftreten von Nebenwirkungen zu verhindern, müssen alle Nahrungsergänzungsmittel beim Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit registriert werden. Dort werden außerdem vorgeschriebene Höchstmengen der einzelnen Bestandteile festgelegt.

Personengruppen mit erhöhtem Nährstoffbedarf

Es gibt einige Personengruppen, die anfälliger für einen Nährstoffmangel sind und daher besonders auf Ihre Versorgung mit Nährstoffen Acht geben sollten:

Senioren

Viele ältere Menschen klagen über Kau- und Schluckbeschwerden, was ihnen die Nahrungsaufnahme und den Verzehr von bestimmten Nahrungsmitteln erschweren kann. Darüber hinaus können Hunger- und Durstgefühl im Alter häufig nachlassen und besonders Demenzpatienten vergessen das Essen und Trinken mitunter schlichtweg. Weitere Faktoren, die zu einem Nährstoffmangel führen können, sind eine im Alter manchmal verringerte Darmtätigkeit und damit auch eine schlechtere Durchblutung des Darmtraktes, die zu einer unzureichenden Aufnahme von Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen über die Darmschleimhaut führen kann. Auch Lebensmittelunverträglichkeiten, die teilweise erst im Alter auftauchen, können eine geringere Nährstoffaufnahme zur Folge haben. Die Einnahme von passenden Nahrungsergänzungsmitteln kann dem entgegenwirken.

Erkrankte Personen

Einige Medikamente können die Aufnahme von Nährstoffen aus der Nahrung behindern und so einen Mangel begünstigen. Um dem entgegenzuwirken, können Sie sich in der Packungsbeilage Ihrer Medikamente oder bei Ihrem Arzt und/oder Apotheker darüber informieren, ob auch Ihre Medikamente eine derartige Wirkung haben können und, falls erforderlich, Ihren Bedarf an Nährstoffen mit Nahrungsergänzungsmitteln decken.

Personen, die über einen längeren Zeitraum Medikamente gegen Rheuma, chronische Magenbeschwerden, Diabetes, Verstopfung oder im Rahmen einer Chemotherapie einnehmen müssen, können beispielsweise häufiger an Mangelerscheinungen leiden. Durch Vitaminpräparate in Kombination mit einer ausgewogenen Ernährung können Betroffene dem entgegenwirken.

10 hilfreiche Nahrungsergänzungsmittel

1. Vitamin D

Der menschliche Körper kann Vitamin D nur unter bestimmten Bedingungen bilden, es muss daher auch über die Nahrung aufgenommen werden, ist jedoch nur in sehr geringen Mengen in wenigen Lebensmitteln enthalten. Über das Sonnenlicht kann die Haut Vitamin D produzieren, doch im Winter ist diese Menge aufgrund von dicker Kleidung und wenigen Sonnenstunden meist nicht ausreichend und kann einem Mangel nicht immer gänzlich entgegenwirken.

Vitamin D kann das Immunsystem stärken und stabilisierend auf die Knochen wirken. Aus diesem Grund kann es sinnvoll sein, Vitamin D3 in Form von Nahrungsergänzungsmitteln zu sich zu nehmen. Die empfohlene Dosis können Sie in unserer Tabelle "10 hilfreiche Nahrungsergänzungsmittel" nachlesen.

2. Folsäure

Dieses Vitamin ist nicht nur in der Schwangerschaft wichtig, sondern kann auch im Alter das Risiko für Gefäßkrankheiten und Schlaganfälle senken. Zusammen mit den Vitaminen B12 und B6 kann es einem hohen Homocystein-Spiegel, der für diese Krankheiten als Auslöser gilt, entgegenwirken. Darüber hinaus kann ein hoher Folsäure-Wert vor Alzheimer schützen.

3. Omega-3-Fettsäuren

Das ideale Verhältnis von Omega-6- zu Omega-3-Fettsäuren liegt bei 2:1, doch aufgrund einseitiger Ernährung kann es in Schieflage geraten. Ein unausgeglichenes Verhältnis der Fettsäuren kann u. a. für Entzündungen und chronische Erkrankungen verantwortlich sein. Eine ausreichende Einnahme von Omega-3-Fettsäuren hingegen kann für eine Stärkung des Gehirns und damit für eine verbesserte Denkfähigkeit sorgen.

4. Probiotika

Probiotika können dem Verdauungstrakt zu seinem bakteriellen Gleichgewicht verhelfen. Dieses Gleichgewicht kann durch den Verzehr von zu fettigem Essen und die Einnahme von Antibiotika gestört werden, was in der Folge zu chronischen Erkrankungen, wie zum Beispiel Diabetes, führen kann.

Probiotika sind vor allem in fermentierten Lebensmitteln enthalten, etwa in Joghurt oder anderen Milchprodukten. Um eine dauerhaft positive Wirkung auf den Verdauungstrakt entfalten zu können, müssen sie regelmäßig und in ausreichenden Mengen eingenommen werden. Eine beständige probiotische Ernährung fällt vielen Menschen allerdings schwer, daher kann die zusätzliche Aufnahme in Form von Nahrungsergänzungsmitteln hilfreich sein.

5. Antioxidantien

Antioxidantien können freie Radikale im Körper abfangen und so das Immunsystem stärken. Sie werden über die Nahrung aufgenommen, jedoch benötigt der Körper relativ große Mengen, sodass es in Stresssituationen oder bei großer Anstrengung sinnvoll sein kann, ihm Antioxidantien in konzentrierter Form zuzuführen.

6. Magnesium

Magnesium ist ein wichtiger Bestandteil für eine gesunde Verdauung und vor allem in Nüssen, Getreideprodukten und Hülsenfrüchten enthalten. Unter Magnesiummangel leiden allerdings sehr viele Menschen, was häufige Kopfschmerzen, starke Müdigkeit, Verstopfung und in schlimmen Fällen sogar Knochenschwund zur Folge haben kann. Neben der Linderung dieser Beschwerden können Magnesiumpräparate auch zur Linderung häufiger Muskelkrämpfe beitragen.

7. Calcium

Calcium wird besonders für die Stärkung von Nerven-, Herz- und Muskelfunktionen benötigt. Außerdem kann es Knochen und Zähne kräftigen und in Kombination mit Vitamin D3 einem Knochenabbau entgegenwirken.

Normalerweise scheidet der Körper überflüssiges Calcium eigenständig wieder aus. Wenn Sie allerdings an einer Tumorerkrankung leiden, kann es in manchen Fällen zu einer Ablagerung in den Nieren und dadurch zu Nierensteinen kommen. Nehmen Sie daher Nahrungsergänzungsmittel, die Calcium enthalten, nicht ohne Absprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Sie davon betroffen sind.

8. Zink

Das Spurenelement Zink kann das Immunsystem stärken und eine schnelle Wundheilung fördern. Darüber hinaus kann es die Gesundheit der Augen sowie den Geruchs- und Geschmackssinn unterstützen und die Insulinproduktion im Körper ankurbeln. Besonders Diabetiker und Personen mit chronischen Erkrankungen sollten auf eine ausreichende Zinkzufuhr achten. Ein Mangel an Zink kann sich u. a. durch Müdigkeit, Konzentrationsschwäche und depressive Verstimmungen bemerkbar machen.

9. Selen

Die Einnahme von Selen sollte immer genau nach Packungsabweisung erfolgen, da bei übermäßigem Verzehr eine akute Vergiftungsgefahr besteht. Richtig dosiert kann jedoch es das Immunsystem bei der Bildung von Abwehrkräften unterstützen. Besonders Krebspatienten und Raucher haben meist einen erhöhten Selen-Bedarf und sollten Ihre Werte regelmäßig überprüfen lassen.

10. Eisen

Ein weiteres wichtiges Spurenelement ist Eisen, das den Körper mit ausreichend Sauerstoff versorgen und die Abwehrkräfte stärken kann. Ein Mangel kann sich durch ein Schwächegefühl, blasse Haut und eine hohe Anfälligkeit für Infekte bemerkbar machen. Ärzte raten dazu, Eisenpräparate morgens einzunehmen, da sie zu dieser Zeit besser verträglich sind und einige Menschen sonst über Magen- und Darmprobleme klagen.

Welche Nahrungsergänzungsmittel für Sie persönlich sinnvoll sind oder in Frage kommen, hängt immer von Ihrer körperlichen Verfassung ab. Sollten Sie an Beschwerden leiden und Mangelerscheinungen vermuten, sollten Sie am besten einen Arzt aufsuchen und mit ihm besprechen, welche Präparate für Sie geeignet sind.