Sind die Nägel brüchig oder verfärben sich, kann eine Pilzinfektion die Ursache sein. Diese kann Jung und Alt betreffen und wird in der Regel als unangenehmes Problem wahrgenommen – egal ob Fussnagelpilz oder Fingernagelpilz. Auch wenn die Infektion keine Schmerzen verursacht und nur optisch stört, sollten Sie Nagelpilz mit einer Nagelpilzbehandlung behandeln. Sie sind sich nicht sicher, ob Ihre verdickten, gelben Zehnägel bzw. Fussnägel betroffen sind, oder ob es sich um keinen Pilz handelt? Unter Umständen kann es wie Nagelpilz aussehen, ist aber keiner. Stellen Sie sich in einem solchen Fall am besten beim Arzt vor.
Nagelpilz ist eine Pilzerkrankung der Finger- oder Zehennägel und wird auch als Onychomykose oder Nagelmykose bezeichnet. Dabei greift der Pilz das Keratin der Nägel an und zerstört diesen nach und nach. Häufig sind zunächst die Nägel der grossen Zehen von Nagelpilz betroffen. Im weiteren Verlauf kann sich die Infektion ausbreiten, so dass mehrere Nägel davon betroffen sind.
Meist beginnt der Nagelpilz ganz leicht am vorderen oder seitlichen Nagelrand, nur selten geht er von der Nagelwurzel aus. Von dort breitet sich die Pilzinfektion über die gesamte Nagelplatte aus und verändert die Struktur des Nagels. Denn die Pilzsporen lösen das Nagelmaterial – das Keratin – auf und lassen den Nagel brüchig werden. Deshalb ist es wichtig, den Nagepilz rechtzeitig zu behandeln.
Optisch zeigt sich der Nagelpilz durch eine weissliche bis gelblich-braune, grüne oder schwarze Verfärbung des Nagels. Unter Umständen kann ein betroffener Nagel auch seine Form ändern und schmerzt zum Beispiel beim Gehen aufgrund des Nagelpilzes.
So erkennen Sie Nagelpilz, um ihn anschliessend behandeln zu können:
Je mehr sich der Nagel auflöst, desto mehr luftgefüllte Hohlräume entstehen im weiteren Verlauf der Infektion. Das kann sogar so weit gehen, dass sich die Nagelplatte lockert und teilweise vom Nagelbett abhebt. Im Endstadium der Nagelinfektion kann der Nagel komplett ausfallen, gleichzeitig wird das Nagelbett zerstört.
Ist die Nagelmatrix ebenfalls betroffen, infiziert sich der neu gebildete Nagel sofort mit dem Pilz. Umso wichtiger ist es, den Nagelpilz richtig zu behandeln. Denn einfach rauswachsen, kann die Infektion nicht.
Nagelpilz wird meist durch Fadenpilze verursacht, sogenannte Dermatophyten. Manchmal sind auch Hefe- oder Schimmelpilze für die Infektion verantwortlich, wobei Nagelpilz durch Hefepilze hauptsächlich an den Fingern auftritt.
Welche Faktoren Nagelpilz verursachen, ist wissenschaftlich nicht gut erforscht. Es gibt jedoch einige Risikofaktoren, die eine Pilzinfektion zumindest begünstigen
Das Immunsystem spielt eine wichtige Rolle bei der Abwehr von Infektionen. Eine zu schwache Immunabwehr kann das Risiko einer Infektion also fördern. Dabei können auch seelische Konflikte das Immunsystem schwächen und so für Nagelpilz sorgen. Eine psychische Erkrankung als direkte Ursache für Nagelpilz ist aber eher unwahrscheinlich.
Ja, Nagelpilz ist sogar sehr ansteckend. Am häufigsten wird er über den direkten Kontakt mit einer erkrankten Person übertragen. Sie können sich aber auch über eine Schmierinfektion durch einen infizierten Gegenstand wie Handtücher, Badematten oder Teppiche mit Nagelpilz infizieren. Gerade in öffentlichen Einrichtungen wie Schwimmbädern sollten Sie deshalb nie barfuss laufen, sondern immer Badeschlappen tragen.
Wenn Sie sich bereits mit Nagelpilz infiziert haben, sollten Sie einige Dinge beim Behandeln beachten:
Nagelpilz heilt nicht von selbst aus, sondern muss unbedingt behandelt werden. Dabei gilt: Je früher Sie Nagelpilz behandeln, desto besser. Gerade im Anfangsstadium ist die Infektion meist schmerzfrei und leichter therapierbar.
Dennoch sollte das nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Behandlung einer Nagelpilzinfektion langwierig und je nach Ausprägung durchaus ein Jahr dauern kann. Das liegt nicht nur daran, dass Nagelpilz sehr hartnäckig ist, sondern weil Fussnägel auch nur langsam nachwachsen. Die Nagelpilz-Therapie erfordert deshalb jede Menge Geduld.
Je weiter die Infektion fortgeschritten ist, desto unangenehmer wird sie. Sie verursacht oft erhebliche Schmerzen, besonders in Schuhen, beim Gehen oder auch durch das Einwachsen verformter Nägel. Ausserdem kann sich die Haut um den Nagel herum oder das Nagelbett entzünden. Unter Umständen kann sich der Nagelpilz dann zu einem Fuss- oder Hautpilz entwickeln, der noch weiter um sich greift.
Betriff der Nagelpilz die Fingernägel, besteht zudem die Gefahr, dass die Feinmotorik beeinträchtigt wird. Schliesslich ist Nagelpilz für viele Betroffene auch ästhetisch unangenehm.
Nagelpilz ist keine lebensbedrohliche Erkrankung, sondern vor allem ein kosmetisches Problem durch die Verformungen und Verfärbungen. Eine Gefahr für den Körper oder die inneren Organe besteht also nicht. Den Nagelpilz behandeln sollten Sie aber trotzdem.
Leider verschwindet Nagelpilz nur selten von allein und kann sich sogar weiter ausbreiten. Gerade bei Menschen mit Diabetes oder geschwächtem Immunsystem kann der Nagelpilz auch eine bakterielle Infektion der angrenzenden Haut begünstigen. Umso wichtiger ist es, den Nagelpilz konsequent zu behandeln.
Damit der Nagelpilz verschwindet, muss der betroffene Nagel einmal vollständig gesund nachwachsen. An den Händen dauert das rund sechs Monate, an den Füssen sogar neun bis zwölf Monate.
Die Behandlung kann sowohl innerlich (systemisch) mit Tabletten als auch äusserlich (topisch) mit Lacken oder Salben durchgeführt werden. Nagelpilzlacke oder Salben reichen in der Regel aus, wenn die Nagelwachstumszone (weisser Halbmond) noch nicht betroffen ist.
Sie können Nagelpilz äusserlich mit farblosen Lacken behandeln, die den Wirkstoff Amorolfin oder Ciclopirox beinhalten. Diese Mittel gegen Nagelpilz sind rezeptfrei in der Apotheke erhältlich. Die Lacke hemmen das Wachstum des Pilzes oder töten ihn ab. Dafür müssen sie aber teilweise ein Jahr lang angewendet werden.
Mit dem Set wird der betroffene Nagel über zwei Wochen mit einer harnstoffhaltigen Creme aufgeweicht und nach und nach mit einem Spatel abgetragen. Die darunterliegende Haut müssen Sie danach noch für einige Wochen mit einer Creme behandeln, die den Wirkstoff Bifonazol beinhaltet.
In leichten Fällen können Sie die Behandlung selbständig zu Hause durchführen. Das ist der Fall, wenn
Gerade bei fortgeschrittenem Nagelpilz sind rezeptfreie Behandlungs-Sets aber nicht mehr ausreichend. Dann sollten Sie zum Haus- oder Hautarzt gehen. Denn in diesen Fällen ist meist eine zusätzliche Behandlung mit Nagelpilztabletten nötig, die Ihr Arzt Ihnen verschreibt.
Welche Tabletten für Sie infrage kommen, hängt von der Art des Pilzes ab. Daher entnimmt der Arzt zunächst eine Probe des infizierten Nagels. Die Tabletten müssen Sie mindestens drei Monate lang einnehmen – vor allem bei Zehenpilz. An der Hand kann auch eine sechswöchige Behandlung gegen Nagelpilz – zum Beispiel am Daumen – mit Tabletten ausreichend, um die Infektion des Nagelpilzes zu bekämpfen.
Sie können den infizierten Nagel auch abfeilen. Dadurch lässt sich das erkrankte Nagelmaterial entfernen und der Wirkstoff kann besser eindringen. Benutzen Sie die Feile aufgrund der infektiösen Sporen aber nur einmalig und werfen Sie diese anschliessend weg. Achten Sie ausserdem darauf, dass keine Nagelspäne herumliegen, durch die sich die Infektion weiter ausbreiten kann.
Unter ärztlicher Anleitung können Podologen natürlich auch Nagelpilz behandeln – zum Beispiel mittels Laserbehandlung. Sie reduzieren in erster Linie das Dickenwachstum der befallenen Nägel und entfernen das infizierte Nagelpilz-Material, soweit es geht. Anschliessend kann die Erkrankung besser therapiert werden.
Auf der Suche nach der richtigen Behandlung gegen Nagelpilz stossen Betroffene immer wieder auf Hausmittel, mit denen sich der Nagelpilz im Anfangsstadium behandeln lassen soll.
Ob die vermeintlichen Geheimtipps aber wirklich helfen, ist meist nicht medizinische belegt oder ausreichend untersucht. Zudem ist Vorsicht geboten: Einige DIY-Nagelpilzmittel gegen Nagelpilz können sogar gefährlich sein.
Essig, insbesondere Apfelessig, ist ein sehr häufig verwendetes Hausmittel bei Nagelpilz. Die Idee dahinter: Pilze überleben nur in einem basischen bis neutralen Milieu. Essig ist ihnen also zu sauer.
Die Anwendung erfolgt oft als Fussbad. Dazu mischen Sie warmes Wasser mit Essig im Verhältnis 1:1 und baden Ihre Füsse darin für 10 bis 15 Minuten.
Ein weiteres gängiges Mittel ist Backpulver. Dieses wird mit Wasser vermischt, bis ein klebriger Brei entsteht, den Sie direkt auf die betroffene Stelle auftragen. Alternativ können Sie auch das im Backpulver enthaltene Natron in einem Fussbad verwenden.
Ein Fussbad mit Meersalz soll antibakteriell und antifungal sein. Die Wirkung ist allerdings nicht wissenschaftlich erwiesen.
Wer einmal Nagelpilz hatte, möchte ihn in den seltensten Fällen noch einmal haben. Glücklicherweise lässt er sich relativ gut vorbeugen. Die wichtigste Massnahme ist dabei, den Pilzen den Nährboden zu entziehen. Was heisst das genau?
Pilze fühlen sich vor allem in feucht-warmer Umgebung wohl. Achten Sie deshalb auf trockene Füsse. Nach dem Duschen, Baden oder Schwimmen sollten Sie diese gut abtrocknen, das gilt besonders für die Zehenzwischenräume.
Auch das richtige Schuhwerk spielt eine Rolle, wenn Sie Nagelpilz vorbeugen möchten. Tragen Sie möglichst keine geschlossenen Schuhe, in denen Ihre Füsse stark schwitzen. Lässt sich dies nicht vermeiden, tragen Sie das gleiche Paar nicht zwei Tage in Folge und ziehen Sie diese so oft wie möglich aus.
Ziehen Sie am besten Socken aus Wolle, Baumwolle oder Baumwollmischungen an und verzichten Sie auf synthetische Materialien. Wechseln Sie Ihre Socken täglich und wenn Sie schwitzen (z. B. nach dem Sport) auch mehrmals am Tag. Teilen Sie Ihre Socken ausserdem ebenso wenig wie Ihre Schuhe mit anderen Menschen, um die Gefahr einer Übertragung zu vermeiden.
Wechseln Sie Handtücher und Bettwäsche regelmässig. Wenn Sie bereits Nagelpilz haben, sollten Sie für die betroffenen Füsse oder Hände ein separates Handtuch nutzen und dieses täglich wechseln.
Waschen Sie Socken, Bettwäsche und Handtücher bei mindestens 60 Grad. Verwenden Sie bei einer bestehenden Nagelpilzinfektion am besten Vollwaschmittel oder spezielle Waschmittel aus der Apotheke beziehungsweise Drogerie, die Pilzsporen abtöten.
Gerade für ältere Menschen ist es sinnvoll, regelmässig zur Fusspflege zu gehen. Podologen sind geschult im Umgang mit verschiedenen Krankheitsbildern, die die Füsse betreffen, und können durch die medizinische Fusspflege bereits viele Probleme wie Nagelpilz vermeiden.
Mit diesen einfachen Tricks lässt sich Nagelpilz oft schon vorbeugen. Achten Sie zum Beispiel auf trockene Strümpfe und Bekleidung für Ihre Fussgesundheit. Zudem können weitere Gesundheitsprodukte und Alltagshilfen für gesunde, warme Füsse sorgen: Gesundheitsprodukte wie Nagelpflegeprodukte, Körperpflegeprodukte, Zehenkorrektoren oder Fusspflegeprodukte machen es möglich, gesund zu gehen und sorgen für gesunde Knochen und Gelenke. Auch Wellness und Massage tun Ihren Füssen gut. Nutzen Sie dafür am besten Fussmassagegeräte. Achten Sie ausserdem auf ausreichend Sport in der Freizeit und betreiben Sie Fitness zu Hause. Stärken Sie Ihr Immunsystem, tragen Sie Gesundheitsschuhe im Sommer, die atmungsaktiv sind, und reiben Sie müde Füsse mit Latschenkiefergel ein. Und wenn es trotz Vorsichtsmassnahmen doch zu einer Infektion kommt, wissen Sie nun, wie Sie vorgehen müssen. So unangenehm Nagelpilz sein kann, mit der richtigen und frühzeitigen Behandlung bekommen Sie die lästige Erkrankung auf jeden Fall in den Griff.
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