Sie haben erfahren, dass Sie an Diabetes mellitus Typ 2 leiden, und fragen sich nun, wie sehr die Diagnose Ihr Leben einschränken wird? Oder möchten Sie sich für Familie oder Bekannte über das Krankheitsbild informieren und Rat suchen? Zunächst einmal ist es sehr gut, dass die chronische Stoffwechselerkrankung identifiziert wurde, sodass Sie den Symptomen und potentiellen Gesundheitsschäden mit Medikamenten und einem bewussten Lebensstil entgegenwirken können.
Doch was ist Diabetes mellitus Typ 2 überhaupt und was geschieht dabei im Körper? Grundsätzlich sind bei einem Diabetes die Blutzuckerwerte erhöht. Im Vergleich zu Diabetes Typ 1 liegt die Ursache dafür nicht darin, dass der Körper kein Insulin produziert, sondern dass es nicht ausreichend genutzt werden kann. In Folge einer ungesunden Ernährung in Kombination mit unzureichender Bewegung und genetischer Veranlagung kann es im Laufe der Zeit zu einer Insulinresistenz kommen, es müssen jedoch nicht alle Ursachen zutreffen sein. Im Fall einer Erkrankung reagieren die körpereignen Zellen nicht ausreichend auf das Hormon Insulin. Dieses hat die Aufgabe, den aus der Nahrung aufgenommenen Zucker aus dem Blut in die Zellen zu transportieren, sodass diese daraus Energie schöpfen können. Gelingt dies nicht, steigt in der Folge der Blutzuckerspiegel.
Die Entwicklung verläuft häufig langsam sowie unauffällig und Patienten haben in vielen Fällen nur unauffällige Beschwerden, sodass die Krankheit oft erst bei Eintreten der Folgeerkrankungen bemerkt wird. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen werden daher unbedingt empfohlen, da ein unbehandelter Diabetes die Blutgefäße, Nerven und Organe nachhaltig schädigen kann und das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen, Nerven- und Durchblutungsstörungen steigt. Zudem ist es wichtig, auf den eigenen Körper zu hören und etwaige Anzeichen für die Stoffwechselkrankheit frühzeitig ernst zu nehmen.
Bei Patienten mit Diabetes besteht zudem eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, an hohem Blutdruck zu leiden. Kontrollieren Sie Ihre Werte daher regelmäßig mit medizinischen Messgeräten.
Häufige Symptome, die bei Diabetes mellitus Typ 2 auftreten können:
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Starkes, andauerndes Durstgefühl
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Müdigkeit
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Gewichtsverlust oder -zunahme
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Appetitlosigkeit oder Heißhunger
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Verlangsamte Wundheilung
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Sexuelle Lustlosigkeit und Potenzstörungen bei Männern
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Verschlechterte Sehkraft
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Muskelkrämpfe
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Empfindungsstörungen
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Häufige Infektionskrankheiten
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Häufiges Urinieren
Ein Leben mit Diabetes muss Sie nicht zwangsläufig einschränken. Wie mit vielen Dingen ist es auch in diesem Fall eine Frage des Blickwinkels. Wenn Sie bereit sind, aktiv etwas gegen die Erkrankung zu unternehmen, stehen die Chancen gut, sie sogar zu besiegen.
Die Behandlungsmöglichkeiten bei Diabetes sind je nach Lebenslage des Patienten individuell und setzen sich aus mehreren Therapiebausteinen zusammen. Das grundsätzliche Ziel der Therapie ist es, die Insulinresistenz des Körpers zu verbessern und den Blutzuckerspiegel konstant niedrig zu halten. Doch wie lässt sich der Blutzucker schnell senken? Dazu können verschiedene Maßnahmen beitragen.
Doch auch die individuellen Verhaltensweisen tragen einen großen Teil dazu bei, leichter zu leben mit Typ 2-Diabetes.
Es ist sogar möglich, den Diabetes mit konsequenter Behandlung vollständig zurückzudrängen. Ein wichtiger Faktor kann eine Gewichtsabnahme sein. Starkes Übergewicht und überschüssiges Körperfett, vor allem im Bauchbereich, verstärken das Risiko, an Diabetes Typ 2 zu erkranken um ein Vielfaches. Das Fett produziert Stoffe, welche die Insulinresistenz begünstigen. Eine Gewichtsabnahme ist daher in der Bekämpfung des Diabetes mellitus Typ 2 essenziell.
Die Ernährung kommt bei der Therapie einer Diabetes mellitus-Typ 2-Erkrankung eine primäre Rolle zu. Eine bewusste, dem Kalorienverbrauch des Patienten angepasste Ernährungsweise ist der erste Schritt zur Gewichtsabnahme.
Die Nahrung hat zudem einen großen Einfluss auf den Blutzuckerwert. Beim Leben mit Diabetes ist es wichtig, den Blutzuckerspiegel konstant auf einem geringen Level zu halten, damit der Körper nach und nach lernen kann, die natürliche Wirkung des Insulins wieder anzunehmen. Doch wie hoch darf der Blutzucker bei älteren Menschen sein? Empfohlen wird ein Wert zwischen 6,5 und 7 %, dieser kann im Einzelfall jedoch auch höher liegen, wenn die Gefahr einer Unterzuckerung vorliegt.
Grundsätzlich können sich an Diabetes Typ 2 erkrankte Personen ganz normal ernähren. Sie sollten jedoch Lebensmittel vermeiden, die den Blutzuckerspiegel in die Höhe schnellen lassen. Versuchen Sie folgende Maßnahmen in Ihrer Ernährungsweise umzusetzen:
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Meiden Sie zuckerhaltige und stark raffinierte Kohlenhydrate wie Süßigkeiten und Produkte aus Weißmehl
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Ernähren Sie sich möglichst fettarm. Greifen Sie dazu zu frischen Lebensmitteln und sehen Sie von Fertigprodukten ab.
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Setzen Sie auf komplexe Kohlenhydrate wie Nudeln, Reis oder Brot aus Vollkorn, die langsamer ins Blut übergehen
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Ballaststoffhaltige Lebensmittel wie Hülsenfrüchte sowie viele Obst- und Gemüsesorten haben einen positiven Effekt auf den Blutzuckerspiegel. Sie sättigen länger und können helfen, Insulinspritzen zu vermeiden.
Viele Menschen fragen sich nun, welche Lebensmittel den Blutzucker senken. Zu diesen Nahrungsquellen gehören beispielsweise Knoblauch, grünes Gemüse, Zimt, Linsen und Olivenöl – es lohnt sich also, diese Komponenten regelmäßig in Ihre Mahlzeiten zu integrieren. Auch grüner Tee kann dazu beitragen, den Blutzuckerspiegel konstant zu halten.
Doch welche Lebensmittel sollten Sie bei Diabetes meiden? Zu dieser Kategorie zählen zuckerhaltige Lebensmittel wie Schokolade sowie klassische Süßigkeiten, Kuchen und Gebäck, aber auch gezuckerte Joghurts, Fruchtsäfte und Limonaden. Fertiggerichte enthalten ebenfalls häufig zugesetzten Zucker als Geschmacksverstärker und lassen den Blutzuckerspiegel steigen. Lebensmittel aus einfachen Kohlenhydraten mit hohem glykämischem Index wie Pizza, Pommes Frites und Weißbrot gehen schnell ins Blut über und sorgen damit für hohe Schwankungen des Blutzuckers.
Wie könnte nun also eine Lebensmittelpyramide für Diabetiker Typ 2 aussehen? Die Grundlage bildet das Trinken. Nehmen Sie täglich mindestens 1,5 Liter Flüssigkeit zu sich. Dabei sollten Sie sich am besten auf Wasser und ungesüßten Tee beschränken, da diese keinen Einfluss auf Ihren Blutzuckerwert nehmen. Als nächstes ist es wichtig, Ihren Vitaminbedarf mit Obst und Gemüse abzudecken. Als Richtwert können Sie drei Portionen Gemüse und zwei Portionen Obst am Tag ansetzen. Sie fragen sich, welches Obst Sie bei Diabetes essen dürfen? Hier bieten sich alle fettarmen und zuckerfrei zubereiteten Früchte an – sie enthalten bekanntlich von Natur aus bereits Fruchtzucker. Daher sollten Sie beachten, dass sich Obst im Vergleich zu Gemüse stärker auf Ihren Blutzuckerspiegel auswirkt. Für sättigende Mahlzeiten greifen Sie zu Brot, Nudeln und Reis in der Vollkornvariante, welche im Gegensatz zu herkömmlichen Produkten einen geringeren Einfluss auf Ihren Blutzuckerwert haben. Auch Haferflocken und Kartoffeln gehören auf den Speiseplan. Milch und Milchprodukte wie Joghurt und Käse sowie Fleisch, Fisch und Eier sollten Sie in Maßen und nach Möglichkeit in fettarmen Varianten genießen.
Auf Süßigkeiten, Kuchen sowie Fastfood oder stark verarbeitete Lebensmittel sollten Sie weitestgehend verzichten und sich am Tag maximal eine Ausnahme erlauben. Gönnen Sie sich beispielsweise an einem warmen Sonntag genussvoll eine Kugel Eis und achten danach auf Ihren Blutzuckerwert.
Was für ein Frühstück ist für Diabetiker geeignet? Ausgehend von der Lebensmittelpyramide für Diabetiker Typ 2 bieten sich für Sie am Morgen wahlweise eine Mahlzeit aus aufgekochten Haferflocken mit einer Portion Obst oder zwei Scheiben Vollkornbrot mit Käse- oder Wurstaufschnitt an.
Bewegung trägt einen großen Teil zum Behandlungserfolg von Diabetes mellitus Typ 2 bei. Sie unterstützt den Körper durch den erhöhten Kalorienverbrauch bei der Gewichtsabnahme, kurbelt die Zuckerverbrennung und damit die Insulinempfindlichkeit der Muskeln an und kann somit helfen, den Blutzuckerspiegel zu senken. Dennoch sollten Diabetiker Vorsicht walten lassen: Aufgrund typischer Vorerkrankungen kann es sein, dass die Blutgefäße und Nerven geschädigt sind. Bei starker körperlicher Belastung besteht das Risiko eines Herzinfarktes. Aufgrund der möglichen Empfindungsstörungen kann erschwerend hinzukommen, dass die Brustschmerzen, die einen Herzinfarkt im Regelfall ankündigen, zu spät oder gar nicht wahrgenommen werden. Das sportliche Pensum sollte daher unbedingt mit dem behandelnden Arzt abgesprochen werden.
Häufig reicht bereits ein flotter Spaziergang, um den Zuckerstoffwechsel in Gang zu bringen. Auch Schwimmen und Radfahren sind mögliche Alternativen. Aktivitäten an der frischen Luft machen besonders viel Spaß.
Die Füße sind bei Diabetikern aufgrund der Folgeerkrankungen und geschädigten Nerven häufig empfindliche Bereiche. Es kommt nicht selten zum Verlust des Druck- und Schmerzempfindens, wodurch den Patienten eine Überbelastung der Füße häufig nicht so schnell auffällt. So kann es passieren, dass kleinere Wunden, Druckstellen, Blasen und Hornhaut über einen längeren Zeitraum nicht wahrgenommen werden und sich bei unbemerkten Infektionen ungestört zu größeren Geschwüren auswachsen können. Daher sollten Diabetiker Ihren Füßen besondere Aufmerksamkeit schenken: Spezielle Gesundheitsschuhe und Diabetikersocken aus hautfreundlichen Materialien können Abhilfe schaffen. Gerade bei der erforderlichen Bewegung während der Behandlungszeit sind komfortable Schuhe – vor allem im Sommer – eine große Erleichterung.