Sitzkissen-Guide

Bequem und schmerzfrei sitzen: Der Sitzkissen-Ratgeber

Weiche Kissen auf Sessel und Stuhl sorgen für Gemütlichkeit und besseren Sitzkomfort. Denn nach längerem Sitzen zeigt unser Körper deutliche Ermüdungserscheinungen. Ein passendes Sitzkissen sorgt also nicht nur dafür, dass harte Stühle bequem werden. Es kann Sie auch dabei unterstützen, aufrecht, gesund und vor allem aktiv zu sitzen. 

Sitzkissen – gut gepolstert und komfortabel sitzen

Wer im Alltag viel unterwegs ist, freut sich, wenn er sich einmal setzen und erholen kann. Manchmal fällt das Aufstehen nach einer solchen Pause jedoch schwer. Auch langes Sitzen kann Beschwerden hervorrufen. So klagen Menschen, die aufgrund von Hobbys oder Beruf über längere Zeit am Schreibtisch sitzen, nach einiger Zeit oft über Rückenschmerzen.

In beiden Fällen kann ein passendes Kissen für Abhilfe sorgen und das Sitzen angenehmer machen.

Wussten Sie, dass…?

… Sitzen nur bedingt zu den natürlichen Haltungen des menschlichen Körpers zählt? Besonders die Wirbelsäule wird durch langes Sitzen sehr belastet. Wenn wir sitzen, lastet auf den Bandscheiben mehr Druck als im Stehen. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass wir unseren Körper immer in Bewegung halten und unsere Sitzposition regelmäßig wechseln.

Bewegungsloses Sitzen tut unserer Gesundheit nicht gut. Wenn wir lange sitzen müssen, bewegen wir uns normalerweise selbst immer wieder. Wir strecken uns, drehen den Oberkörper hin und her oder schlagen die Beine übereinander. Doch wenn Alter oder Krankheit diese Bewegungsfreiheit einschränken, dann kann das Sitzen unbequem werden. Sitzkissen können dann für eine höhere Lebensqualität sorgen. Vor allem für Menschen mit eingeschränkter Mobilität sorgen die passenden Stuhlauflagen dann auch für mehr Wohnkomfort.

Das Angebot an Stuhlkissen ist jedoch sehr breit gefächert. Da fällt es schwer, auf Anhieb das richtige Produkt zu finden. Erfahren Sie hier mehr darüber, welche Arten von Sitzunterlagen es gibt und für welche Zwecke sie bestimmt sind. Außerdem finden Sie Tipps für den Kauf und die Pflege, damit Sie lange Zeit bequem und vor allem gesund sitzen.

Welche Funktionen erfüllen Sitzkissen?

Stuhlkissen gibt es im wahrsten Sinne des Worts in Hülle und Fülle. Ebenso vielseitig wie das Angebot sind auch die Funktionen, die ein solches Kissen erfüllen sollte.

Stuhlkissen zur Dekoration und Polsterung

Als farbenfrohe Deko-Elemente schaffen die Wohnaccessoires eine gemütliche Atmosphäre in Ihren vier Wänden. Vor allem Kissen mit einem besonderen Fotodruck als Bezug sind oft zur Zierde und nicht nur zum Sitzen gedacht. Darüber hinaus erfüllen die Sitzpolster selbstverständlich rein praktische Funktionen. Als weiche Unterlage erhöhen Kissen den Sitzkomfort harter Stühle. Insbesondere Gartenstühle, deren Sitzflächen aus mehreren Holzleisten bestehen, die auf Dauer unbequem werden können, werden mithilfe von geeigneten Polstern so bequem, dass Sie über längere Zeit gut darauf sitzen können. Nicht zuletzt schützen Sitzkissen vor Verschmutzung und Abnutzung der Sitzmöbel. Dies trifft in besonderem Maß auf Sitzpolster-Varianten zu, die für Bierbänke oder Gartenstühle gedacht sind.

Sitzkissen als Alltagshilfe

Ab einem bestimmten Alter fallen uns alltägliche Dinge, wie Hinsetzen und Aufstehen, zunehmend schwerer. Wenn die Sitzfläche sehr niedrig ist, ist es vor allem für Senioren nicht mehr so leicht, sich ohne Hilfe hinzusetzen oder wieder aufzustehen. Ein passendes Sitzkissen kann in diesen Fällen Abhilfe schaffen. Sesselerhöhungen oder Sitzerhoehung aus stabilem Schaumstoff heben die Sitzfläche um acht bis zehn Zentimeter an. Sitzerhöhungen in Keilkissenform, also mit schräg verlaufender Sitzfläche, entlasten den Rücken bei längerem Sitzen. Außerdem erleichtert die nach vorn angekippte Form das Aufstehen. Eine Sonderform dieses Sitzkissens sind die mechanischen Aufsteh- und Hinsetzhilfen. Über einen ausgeklügelten Mechanismus unterstützt Sie diese Sitzauflage beim Aufstehen und sorgt zudem für ein sanftes Hinsetzen. Diese Sitzhilfen sind meist sehr leicht, weshalb Sie Ihr Komfort-Sitzkissen auch einfach mitnehmen können, um sowohl im Wohnzimmer als auch im Garten bequem zu sitzen.

Sitzkissen für mehr Bewegung

Für längeres Sitzen ist unser Rücken nicht gemacht. Kein Wunder also, dass viele Menschen nach dem Arbeitstag im Büro über Rückenschmerzen klagen. Orthopäden und Gesundheitsexperten empfehlen für Personen in Berufen, bei denen sie viel sitzen, das sogenannte dynamische Sitzen. Dabei halten mit Gel oder Luft gefüllte Balancekissen die Wirbelsäule in Bewegung. Diese Therapiekissen erfordern ständige Ausgleichsbewegungen, die Fehlhaltungen vorbeugen und den Rücken trainieren können. Dynamische Sitzkissen können jedoch auch zu Muskelkater führen. Daher sind sie für einen Acht-Stunden-Arbeitstag nicht immer die beste Wahl. Ergonomische Sitzkissen stellen dagegen weniger große Anforderungen an die Rückenmuskulatur. Aufgrund ihrer besonderen Form sorgen sie für eine bessere Sitzhaltung. Keilkissen sind beispielsweise hinten höher als vorn, sodass das Becken beim Sitzen leicht nach vorn kippt. Durch diese Korrektur sitzen Sie gerade und mit aufgerichteter Wirbelsäule. Anatomisch geformte Kissen in Schmetterlingsform weisen eine Aussparung im Steißbereich auf, die das Steißbein vor Druckbelastungen schützt. Ergonomische Stuhlkissen sind übrigens nicht nur im Büroalltag eine Hilfe, sondern auch bei langen Autofahrten.

Stuhlkissen als medizinische Hilfsmittel

Sitzpolster werden häufig im Bereich der Krankenpflege eingesetzt. Dabei kommt es vor allem auf ihre Funktion als Hilfsmittel zur Druckentlastung, zur Schmerzlinderung und zur Stütze an. Gepolsterte Sitzunterlagen können Patienten nach einer Hüft-OP beim Aufstehen helfen oder schmerzfreies Sitzen ermöglichen. Auch Menschen, die aufgrund einer Behinderung oder einer Verletzung in ihrer Bewegung eingeschränkt sind und sich selbst nicht bewegen können, sind häufig auf medizinische Sitzkissen angewiesen. Dazu zählen beispielsweise Rollstuhlfahrer. Das unbewegliche Sitzen im Rollstuhl kann zu Druckstellen mit schmerzhaften Wunden führen. Sogenannte Anti-Dekubitus-Kissen haben eine spezielle Form, die das Körpergewicht optimal verteilt. Dies kann verhindern, dass Druckgeschwüre (Dekubitus) entstehen, oder helfen, bereits bestehende Wunden zu heilen.

Auf einen Blick – Funktionen eines Sitzkissens

  • Dekoration im Zimmer
  • Verbesserung des Sitzkomforts auf harten Stühlen
  • Erleichterung von Hinsetzen und Aufstehen
  • Korrektur von Fehlhaltungen durch langes Sitzen
  • Verbesserung der Körperhaltung durch Aufrichten von Becken und Wirbelsäule
  • Linderung von Rückenschmerzen und Verspannungen
  • Druckentlastung und bessere Verteilung des Körpergewichtes
  • Vermeidung oder Linderung eines Druckgeschwürs (Dekubitus)

Verschiedene Arten von Sitzkissen

Orthopädische Stuhlauflagen

Egal ob Esszimmerstuhl oder Bürostühl – ein ergonomisches Kissen macht aus jeder zunächst unbequemen Sitzfläche einen angenehmen Sitzplatz. Die Sitzfläche des Kissens ist an die Körperform angepasst. Dies entlastet das Steißbein und den Sitzbeinhöcker ebenso wie die Lendenwirbelsäule. Auch die Oberschenkel haben ausreichend Platz und werden nicht an einer harten Stuhlkante zusammengedrückt. Die Schmetterlingsform ist typisch für diese Kissen-Art. Ähnlich wie beim Keilkissen kippt das Becken beim Sitzen nach vorn. Dadurch verbessert sich die Sitzhaltung. Wer aufgrund einer schlechten Sitzhaltung regelmäßig über Rückenschmerzen oder Nackenverspannungen klagt, spürt mit einer anatomisch geformten Sitzunterlage meist eine deutliche Verbesserung. Kissen zur Haltungskorrektur gibt es in mehreren Varianten. Im weiteren Sinne zählen auch die Ballkissen und Keilkissen dazu, die in vielen Büros zu finden sind.

  • Welche Vorteile bieten orthopädische Sitzkissen? Korrektur der Sitzhaltung, Entlastung von Wirbelsäule und Steißbein
  • Wofür werden ergonomische Kissen verwendet? Erhöhung des Sitzkomforts am Arbeitsplatz oder auf Reisen, gegen Rückenschmerzen und Schulterverspannungen, Bandscheibenentlastung

Keilkissen

Das Keilkissen zählt zu den orthopädischen Sitzpolstern und erfreut sich vor allem bei Büromitarbeitern großer Beliebtheit. Charakteristisch für diesen Kissentyp ist die Keilform. Auf einen Stuhl gelegt, wird die Sitzfläche durch das Kissen schräg ausgerichtet, das heißt im Bereich der Lehne ist sie dann um etwa fünf Zentimeter höher als vorn an der Stuhlkante. Dadurch kippt auch das Becken leicht nach vorn, so dass Sie in einer aufrechten Position sitzen. Keilkissen gibt es in verschiedenen Größen, Farben und Härtegraden. Einige Modelle sind mit einer Aussparung für das Steißbein versehen, welches dadurch bei längerem Sitzen geschont und entlastet wird.

  • Welche Vorteile bietet ein Keilkissen? Geringes Gewicht, leicht transportierbar, zu Hause und auf Reisen einsetzbar
  • Wofür wird ein Keilkissen eingesetzt? Bei Rückenschmerzen, Verbesserung der Sitzhaltung am Arbeitsplatz oder bei Autofahrten, Entlastung der Bandscheiben

Gel-Sitzkissen

Auch die sogenannten Gel-Sitzkissen gehören zu den orthopädischen Stuhlkissen, die für eine Druckentlastung sorgen. Durch die Füllung mit Gel passt sich das Kissen optimal an die Körperform an. Dadurch wird die Auflagefläche des Körpers vergrößert und das Gewicht bzw. der Druck besser verteilt. Daher werden viscoelastische Gelschaum-Sitzkissen gern zur Vorbeugung von Dekubitus eingesetzt.

  • Welche Vorteile bieten Gel-Sitzkissen? Perfekte Druckverteilung, Stoßdämpfung, leicht transportierbar, vielseitige Verwendung
  • Wofür werden Gel-Kissen verwendet? Als Rollstuhl-Kissen, zur Vorbeugung von Dekubitus, zur Unterstützung des aktiven Sitzens auf dem Bürostuhl oder auf Reisen

Sitzringe

Wie der Name schon vermuten lässt, sind diese Stuhlkissen ringförmig, es sind aber auch quadratische Sitzringe erhältlich. Sie weisen also eine Aussparung für den Bereich von Gesäß und Steißbein auf. Für Personen, die beim Sitzen Schmerzen im Steißbein verspüren, ist ein Ringkissen eine wahre Wohltat. Aber auch wenn Sie an Hämorrhoiden oder an Dekubitus leiden, kann ein ringförmiges Stuhlkissen die Beschwerden lindern. Luftgefüllte Kissen-Modelle bieten den Vorteil, dass Sie die Härte des Kissens je nach Bedarf regulieren können. Eine Polyester-Füllung ist im Vergleich besonders weich und kann Druckstellen vorbeugen. Ein Bezug lässt das Loch in der Mitte verschwinden und kaschiert damit die medizinische Funktion des Ringkissens.

  • Welche Vorteile bieten Sitzringe? Geringes Gewicht, leicht zu transportieren, zum Teil im Härte- oder Weichegrad individuell anpassbar
  • Wofür werden Sitzringe verwendet? Empfehlenswert bei Steißbeinverletzung, Hämorrhoiden oder Dekubitus

Anti-Dekubitus-Kissen

Anti-Dekubitus-Kissen sind spezielle Therapiekissen, die für die Behandlung eines Druckgeschwürs (Dekubitus) gedacht sind. Sie sorgen dafür, dass die gefährdeten Stellen wie Steißbein und Sitzbeinhöcker entlastet werden. Aus diesem Grund wird dieser Kissentyp oft als Rollstuhl-Sitzkissen empfohlen. Es gibt diese Sitzpolster ebenfalls in verschiedenen Größen und Formen. Charakteristisch sind die Aussparungen für die Entlastung der betroffenen wunden Körperstellen. Sitzkissen gegen Dekubitus gibt es daher unter anderem als Sitzring, in quadratischer Form sowie in Schmetterlingsform mit Steißbeinaussparung. Bei Dekubitus unterscheiden Experten vier Grade der Ausprägung, vom Anfangsstadium bis hin zu schweren Gewebeschäden. Entsprechend dazu gibt es unterschiedliche Systeme zur Behandlung des Druckgeschwüres. Neben den bereits erwähnten Formen unterscheiden sich die Varianten an Antidekubitus-Sitzkissen vor allem auch durch die Materialien, aus denen die Polster gefertigt sind. So gibt es in dieser Kissengruppe Gel-Kissen, Kissen aus Memory-Schaumstoff, aus Polyester sowie luftgefüllte Kissen.

  • Welche Vorteile bieten Anti-Dekubitus-Kissen? Druckentlastung, vielseitig verwendbar als Sitzunterlage für zu Hause, unterwegs oder als Rollstuhl-Sitzkissen, ermöglichen beschwerdefreies Sitzen, Erhöhung der Sitzfläche
  • Wofür werden Anti-Dekubitus-Kissen verwendet? Vorbeugung oder Linderung von Dekubitus, Korrektur der Sitzposition, lokale Druckentlastung bei Schmerzen oder wunden Stellen an Gesäß, Steißbein oder Sitzbeinhöcker

Sitzerhöhungen

Stuhlkissen, die als Sitzhilfe funktionieren, sind meist quadratisch und aus einem festen, stabilen Schaumstoff hergestellt. Beim Hinsetzen sinken Sie also nicht tief ein. Stattdessen sitzen Sie dank der Unterlage etwa fünf bis zehn Zentimeter höher auf dem Stuhl oder Sessel. In zunehmendem Alter, wenn die Knie und Hüftgelenke nicht mehr so flexibel sind, kann eine solche feste Stuhlauflage eine große Hilfe sein und eine Verbesserung der Lebensqualität bedeuten. Eine Sonderform dieser Kissenart ist das Drehkissen. Eine drehbare Sitzoberfläche erleichtert das Setzen und Aufstehen. Vor allem der Ein- und Ausstieg ins Auto kann dadurch leichter werden.

  • Welche Vorteile bieten Sitzerhöhungen? Verbesserung der Sitzposition, leichter Transport, vielseitig verwendbar
  • Wofür werden Sitzerhöhungen verwendet? Erhöhung der Sitzoberfläche von niedrigen Stühlen oder Sesseln, Sitzoptimierung, Erleichterung beim Setzen und Aufstehen, Entlastung von Rücken und Bandscheiben Im weiteren Sinne gehören auch Nackenkissen, Sesselwendekissen und Rückenkissen zu den Sitzkissen, da sie durch gezielte Stütze und Entlastung die Sitzhaltung verbessern.

Tipps für Ihren Sitzkissen-Kauf

Egal, ob Sitzerhöhung oder orthopädische Stuhlkissen – eine passende Stuhlauflage kann Ihre Lebensqualität verbessern. Sie kann zudem Rücken, Knie, Hüften und empfindliche Gesäßregionen schonen, den Sitzkomfort verbessern und Ihnen zu mehr Mobilität verhelfen.

Die Vielzahl der verschiedenen Kissentypen zeigt aber auch, dass die Auswahl sehr umfangreich ist. Daher haben wir für Sie eine Checkliste an Fragen zusammengestellt, die Ihnen beim Kauf als Leitfaden dienen kann:

  • Welche Beschwerden soll das Kissen lindern? Geht es eher um ein einfacheres Hinsetzen? Soll die Unterlage Ihre Sitzhaltung verbessern? Oder haben Sie bestimmte körperliche Beschwerden beim Sitzen wie Druckstellen, Hämorrhoiden oder Rückenschmerzen?

  • Wo soll das Kissen zum Einsatz kommen? Werden Sie es nur Zuhause oder gegebenenfalls im Garten nutzen? Oder möchten Sie es häufig transportieren und mit auf Reisen nehmen, vielleicht im Auto oder Flugzeug? Ist es als Rollstuhl-Sitzkissen gedacht?

  • Welche Größe und Form muss das Stuhlkissen haben? Auf welche Sitzfläche muss das Kissen passen? Wenn Sie das Kissen auf mehreren Stühlen nutzen möchten, dann orientieren Sie sich an der kleinsten Sitzfläche bzw. an einer Durchschnittsgröße. Ein zu großes Kissen kann schnell vom Stuhl herunterfallen, und es bietet keinen bequemen Sitz. Letzteres trifft auch auf ein zu kleines Kissen zu. Etwa 45 Zentimeter sind für den normalen Gebrauch in der Wohnung empfehlenswert. Ist eine Keil-, Quadrat-, Ring- oder Schmetterlingsform gewünscht? Bei einer einheitlichen Sitzfläche verteilt sich auch das Gewicht gleichmäßig. Eine ergonomische Form entlastet bestimmte Körperteile wie Steißbein oder Wirbelsäule hingegen stärker. Ihr Gesäß sollte in jedem Fall gut auf dem Kissen Platz finden. Auch die Beine sollten nicht an einer Kante zusammengedrückt werden.

  • Welche Eigenschaften soll die Sitzauflage aufweisen? Soll die Sitzfläche eher weich sein und sich flexibel an die Bewegungen anpassen? Oder soll sie eine Sitzerhöhung ermöglichen und damit nach dem Hinsetzen möglichst formbeständig bleiben? Bei Rollstuhl-Sitzkissen kann in diesem Zusammenhang auch wichtig sein, für welches Körpergewicht die Sitzunterlage geeignet sein muss.

  • Aus welchem Material sollen die Füllung und der Bezug bestehen? Vom Material der Füllung hängen auch die Sitz- und Formeigenschaften des Kissens ab – also Gewicht, Härtegrad und Anpassungsfähigkeit an Körperform und -bewegung. Wenn das Stuhlkissen für dauerhaftes, ununterbrochenes Sitzen genutzt werden soll, beispielsweise im Rollstuhl, dann sollten Sie auch an die Hautfreundlichkeit und die Wärme- und Feuchtigkeitsregulierung des Materials denken.

Kurzer Überblick über Füllmaterial und Sitzkissenbezüge

Stuhlkissen zur Druckentlastung bestehen normalerweise aus Materialien wie Polyester-Schaum, Memory-Schaum, Gel-Polstern oder sie sind mit Luft gefüllt.

Eine Mikrofaser-Polyester-Füllung ist sehr weich, elastisch und luftdurchlässig. Wenn Sie wieder aufstehen, "springt" das Kissen sofort in die Ausgangsform zurück. Diese Füllung finden Sie bei herkömmlichen Sitzkissen, die nur zur Polsterung dienen, sowie bei Keilkissen. Eine Variante sind die Sitzunterlagen mit Schaumstoffkern und Gel-Beschichtung. Diese Kombination weist kühlende sowie druckentlastende und stützende Eigenschaften auf.

Etwas hochwertiger sind die viscoelastischen Gelschaum-Sitzkissen. Dieses auch als Memory-Schaum bekannte Polstermaterial passt sich aufgrund der Einwirkung von Körperwärme und Gewicht perfekt an die Körperformen an und bietet so eine große Auflagefläche. Diese Form behält das Kissen zunächst auch bei, wenn Sie wieder aufstehen. Auf diese Eigenschaft bezieht sich auch die Bezeichnung "Memory-Schaum" (memory = englisch für "Gedächtnis" oder "Erinnerung"). Der Schaum behält die Körperform gewissermaßen "im Gedächtnis". Erst nach einer Weile bewegt sich das Visco-Kissen wieder in die ursprüngliche Form. Einen ähnlichen Effekt kennen Sie vielleicht auch von Matratzen. Aufgrund dieser Anpassungsfähigkeit bieten Stuhlkissen aus Memory-Schaum einen hohen Sitzkomfort mit sehr guter Druckentlastung. Außerdem gilt dieses Kissenmaterial als langlebig. Schweiß und Feuchtigkeit leitet dieser Stoff jedoch nicht gut ab. Ein atmungsaktiver Bezug kann hier Abhilfe schaffen.

Hochwertiges, atmungsaktives und hautfreundliches Material ist für die Anti-Dekubitus-Kissen besonders wichtig, da sie auch bei langem Sitzen eine Belüftung der Haut und die Ableitung von Feuchtigkeit ermöglichen müssen. Für diese Ansprüche wurden Anti-Dekubitus-Sitzkissen entwickelt, deren Sitzflächen aus einzelnen, mit Luft gefüllten Zellen bestehen, die eine optimale Druckentlastung gewährleisten. Der Vorteil einer Füllung mit Luft besteht darin, dass Sie die Härte oder Weiche des Kissens schnell nach eigenem Bedarf anpassen kann. Das gilt auch für die einfache Variante der orthopädischen Kissen: die Ballsitzkissen. Zum Lieferumfang gehört bei diesen Modellen in der Regel eine Luftpumpe.

Welche Stoffe eignen sich als Sitzbezug?

Baumwolle: Die pflegeleichte Naturfaser gehört zu den beliebtesten Stoffen für Bezüge von Kissen aller Art. Baumwoll-Bezüge sind waschbar und in vielen Farben und Designs erhältlich. Einige Bezüge weisen praktischerweise eine rutschfeste Unterseite auf.

Schurwolle: Sesselerhöhungen, Rückenstützkissen und Nackenkissen besitzen häufig einen Bezug aus Schurwolle. Vor allem an kalten Tagen spenden Kissen mit Woll-Oberfläche wohlige Wärme. Schaf-Schurwolle gilt als strapazierfähig und feuchtigkeitsregulierend. Dies sind gute Voraussetzungen für ein Stuhlkissen, auf dem Sie lange Zeit bequem sitzen können.

Mikrofaser: Bezüge aus feiner Mikrofaser sind ebenfalls häufig zu finden. Das Gewebe ist dabei meist aus Polyester oder einer Baumwoll-Polyester-Mischung gefertigt. Mikrofaser-Bezüge sind wasserabweisend und strapazierfähig.

Tipps zur Pflege und Reinigung

Sitzkissen, die Sie häufig benutzen, können auch schnell schmutzig werden. Ein abnehmbarer Sitzbezug ist dann ein großer Vorteil. Bezüge aus Baumwolle können Sie leicht in der Waschmaschine bei etwa 30 bis 40 Grad Celsius reinigen. Befolgen Sie dazu am besten die Angaben der Pflegeanleitung, die auf dem Etikett des Textils angegeben ist.

Zum Teil sind auch die Kissen selbst waschbar. Meist eignet sich für die wärmeempfindlichen Kissen ein Waschprogramm bei maximal 30 Grad Celsius mit niedriger Schleuderzahl. Richten Sie sich hier ebenfalls nach den Angaben auf dem Waschetikett.

Wichtig: Verzichten Sie bei einem Kissen aus Memory-Schaum oder Polyester auf einen Weichspüler. Dieser könnte das Füllmaterial und die Form des Kissens beeinträchtigen.