Rollatoren

Rollatoren für Senioren: Der richtige Gehwagen fürs Alter

Der Rollator ist vor allem für Senioren, aber auch für Personen mit körperlichen Einschränkungen, eine tolle Unterstützung beim gesunden Gehen. Denn mit ihm lässt sich auch im Alter die Mobilität erhalten und die Lebensqualität steigern. Worauf Sie beim Kauf eines Rollators für Senioren achten sollten und wie Sie das richtige Modell für sich oder Ihre Angehörigen finden, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Für wen eignet sich ein Rollator?

Der praktische Gehwagen eignet sich für alle Personen, deren Beweglichkeit und Kraft so stark eingeschränkt ist, dass ein freies und eigenständiges Bewegen nicht mehr möglich ist. Rollatoren sind damit sowohl bei Behinderungen oder körperlichen Einschränkungen für Senioren sinnvoll als auch nach Operationen ein häufig genutztes Hilfsmittel.

Daneben eignen sich Rollatoren für Senioren, die unsicher gehen – etwa nach einem Sturz – oder die durch eine Herz-Kreislauf-Schwäche oder arterielle Verschlusskrankheiten beim Gehen häufiger eine Pause benötigen.

Zusammengefasst ist ein Rollator also dann sinnvoll, wenn er wieder mehr Selbstständigkeit ermöglicht. Dabei sind es oft nicht die Betroffenen selbst, die einen Rollator möchten, sondern Angehörige, die erste Warnzeichen erkennen.

Seien Sie hier ehrlich zu sich selbst. Wenn ein Angehöriger Sie auf einen Rollator anspricht, sollten Sie wirklich ernsthaft darüber nachdenken. Folgende Beispiele lassen erkennen, dass ein Rollator durchaus eine sinnvolle Investition wäre:

  • Manche Ausflüge oder Spaziergänge unternehmen Sie nicht mehr, weil Sie Angst haben, zwischendurch keine Kraft mehr zu haben.
  • Schon bei einem kurzen Spaziergang lässt die Kraft nach und Sie suchen eine Bank zum Ausruhen.
  • Das Tragen der Einkaufstasche fällt schwer. Deshalb kaufen Sie lieber weniger ein, um den Einkauf nach Hause tragen zu können.
  • Sie nutzen bereits einen oder zwei Gehstöcke und haben dennoch Mühe voranzukommen.
  • Gehen ist nicht oder nur unter Schmerzen möglich.

Nicht immer muss es eine medizinische Indikation für den Rollator für Senioren geben. Oft ist der Gehwagen auch einfach ein praktischer Ersatz für den Einkaufswagen.

So bekommen Sie einen Rollator von der Krankenkasse

Einen Rollator bekommen Sie von der Krankenkasse nur, wenn ein ärztliches Rezept vorliegt, also eine medizinische Notwendigkeit besteht. Denn der Rollator ist eine Kassenleistung und zählt zu den ärztlich verordneten Hilfsmitteln. Das bedeutet, dass die Krankenkasse den Großteil der Kosten übernimmt, die versicherte Person muss jedoch eine Zuzahlung leisten.

Die Höhe der Zuzahlung ist gesetzlich geregelt und beträgt normalerweise zehn Prozent. Bei einer Verordnung zahlen Sie also mindestens fünf, höchstens aber zehn Euro dazu. Ausnahmen dieser Regelung sind:

  • Sie müssen keine Zuzahlung leisten, wenn alle Zuzahlungen die Belastungsgrenze von zwei Prozent der jährlichen Bruttoeinnahmen übersteigen.
  • Bei chronisch Kranken liegt die Belastungsgrenze bei einem Prozent.

Informieren Sie sich am besten zuerst bei der Krankenkasse über die genauen Konditionen. Anschließend können Sie sich von Ihrem Hausarzt ein Rezept ausstellen lassen.

Mit diesem gehen Sie oder ein Angehöriges dann zum Sanitätshaus oder Sie reichen das Rezept direkt bei der Krankenkasse ein. In diesem Fall stellt ein Vertragspartner der Krankenkasse (Sanitätshaus oder Lieferbetrieb) einen Rollator zur Verfügung.

Wichtig: Der Rollator wird nur verliehen. Er bleibt also Eigentum des Händlers beziehungsweise der Krankenkasse. Wenn der Rollator nicht mehr benötigt wird, müssen Sie ihn wieder zurückgeben.

Darauf müssen Sie beim Rezept achten

Es ist wichtig, dass Sie genau wissen, welchen Rollator Sie brauchen. Steht auf dem Rezept nämlich nur „Rollator“, erhalten Sie lediglich ein Standardmodell. Dieses reicht völlig aus, wenn nur eine gering ausgeprägte Gangunsicherheit besteht.

Bei weiteren Beschwerden wie einer schweren Atemnot oder Muskel- und Gelenkerkrankungen benötigen Sie hingegen eher einen Leichtgewichtrollator oder ein Modell mit Zusatzausstattung, das Knochen und Gelenke schont. Das muss der Arzt dann auch genauso auf der Verordnung vermerken. Gibt es im Hilfsmittelverzeichnis ein geeignetes Modell, kann Ihr Arzt dessen Nummer auch direkt ins Rezept schreiben Dann zahlt die Krankenkasse auch mehr als die Standardversorgung.

 

Brauchen Sie einen Pflegegrad für den Rollator?

Um einen Rollator für Senioren zu erhalten, ist eine medizinische Notwendigkeit vorausgesetzt. Sieht Ihr Arzt diese, kann er Ihnen ein Rezept ausstellen. Einen attestierten Pflegegrad brauchen Sie dafür erstmal nicht, auch wenn es sich bei Rollatoren um sogenannte Pflegehilfsmittel handelt.

Oft geht die Notwendigkeit eines Rollators für Senioren aber mit einer Pflegebedürftigkeit einher. Beispielsweise ist bei einem Oberschenkelhalsbruch die Mobilität nicht mehr gegeben und somit auch die Selbstständigkeit eingeschränkt. Da es bei der Pflege aber darum geht, die Selbstständigkeit möglichst lange aufrecht zu erhalten, kommen Rollatoren für Senioren recht oft schon ab Pflegegrad 1 zum Einsatz.

 

Was kann ich machen, wenn ich mein Wunschmodell nicht bekomme?

Vielleicht möchten Sie einen Rollator mit einer bestimmten Ausstattung, zum Beispiel einem Einkaufskorb oder einer Sitzfläche, die vom Rezept aber nicht abgedeckt sind. In diesem Fall können Sie die sogenannte wirtschaftliche Aufzahlung wählen.

Das bedeutet, Sie bezahlten die Differenz von Kassenleistung und Preis für den Rollator selbst. Je nach Modell und Kassenleistung bewegt sich dieser Betrag zwischen 100 und 300 Euro.

 

Kann ich mir auch ohne Rezept einen Rollator besorgen?

Ja, Sie können auch beim Discounter oder im Internet einen Rollator kaufen. Dort sind die Angebote oft überraschend günstig und somit auch attraktiv als „Zweit-Rollator“. Sie oder ein Angehöriger müssen lediglich in der Lage sein, den Gehwagen richtig einzustellen. Wenn Sie unsicher sind, können Sie die Einstellungen auch beim nächsten Arztbesucht von Ihrem Hausarzt überprüfen lassen.

Achtung: Ein zweiter Rollator stellt keine medizinische Notwendigkeit dar. Wenn Sie zum Beispiel einen zusätzlichen Indoor-Rollator möchten, müssen Sie diesen selbst bezahlen. Die Krankenkasse übernimmt nur eine Gehhilfe und keinen zweiten Rollator für die Wohnung.

Den richtigen Rollator finden: Modelle und Varianten

Bei der Suche nach dem richtigen Rollator für Senioren sollte Sie Ihr Arzt umfassend beraten. Sie können sich daneben auch bei den Sozialverbänden informieren. Sind Sie in einer Rehaklinik, können Sie auch die dortigen Ergo- oder Physiotherapeuten nach dem passenden Modell fragen.

Denn heutzutage gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Modelle und Varianten. Beispielsweise gibt es Carbon Rollatoren oder faltbare Rollatoren sowie Rollatoren speziell für den Wohnraum oder für den Außenbereich. Eine Übersicht von verschiedenen Rollatoren für Senioren haben wir Ihnen nachfolgend zusammengestellt:

  • Wohnungsrollator bzw. Wohnraumrollator: Der schmale Indoor-Rollator ist aufgrund seiner Maße speziell für den Innenbereich konzipiert. Oft sind die Standard-Rollatoren zu breit für Türen und beengte Räume. Mit diesen Rollatoren kommen Sie auch in engen Wohnungen von A nach B. Sie werden auch als Hausrollatoren, Zimmerrollatoren bzw. Stubenrollatoren bezeichnet.
  • Outdoor-Rollator: Sie sind für den Außenbereich, also für Spaziergänge oder zum Einkaufen gedacht. Mit ihnen kommen Sie auch über unwegsames Gelände. Entscheiden Sie sich für einen solchen geländegängigen Rollator, eignet er sich zum Beispiel auf für Schotterwege.
  • Dreirad-Rollator: Während der klassische Rollator mit vier Reifen daherkommt, besitzt der Dreirad-Rollator nur drei. Das macht ihn besonders wendig und praktisch auf Reisen. Somit ist er der ideale Reiserollator.
  • Faltbarer Rollator: auch falt- und klappbare Rollatoren sind ideal für unterwegs. Diese Rollatoren lassen sich einfach zusammenklappen und im Auto verstauen.
  • Carbon-Rollator: Ein Carbon-Rollator ist besonders leicht und damit ebenfalls ideal zu verstauen und transportieren.

  • Leichtmetall-Rollator: Diese Aluminium-Rollatoren für Senioren sind einfacher zu schieben als die Standardmodelle. Gerade bei körperlicher Schwäche sind sie daher meist die bessere Option.
  • Rollatoren mit großen Rädern: Sie sind ideal für das Gelände und nicht gepflasterte Straßen (z.B. Schotter).
  • Arthritisrollator: Dieser Rollator mit Unterarmauflage ist optimal auf die Bedürfnisse von Arthritis- und Rheumapatienten abgestimmt. Deshalb lohnt sich für diese Patienten ein Unterarmgehwagen.
  • Rollator und Rollstuhl in einem: Diesen Rollator können Sie unterwegs leicht vom Gehwagen zum Rollstuhl umfunktionieren und zurück. Er eignet sich damit besonders für Betroffene, die kurze Strecken gehen können, dann aber oft keine Kraft mehr haben, weiter zu stehen oder zu gehen.
  • Aufblasbarer Rollator: Aufblasbare Rollatoren oder Gehhilfen sind nicht im Sanitätshaus zu finden, sondern eher in Läden für Partyzubehör. Dabei handelt es sich lediglich um einen Scherzartikel beziehungsweise ein Accessoire für die nächste Kostümparty.

Entscheidungshilfe beim Rollatorkauf

Bei der großen Auswahl an verschiedenen Modellen und Varianten, fällt die Entscheidung gerade Laien schwer.

Wichtig bei allen Rollatoren für Senioren ist jedoch: Sie lassen sich ohne Mühe schieben und abbremsen. Darüber hinaus können Sie auch bei voller Beladung eine längere Strecke zurücklegen. Gerade im Außenbereich ist ein Rollator mit Luftbereifung daher meist die bessere Wahl. Und auch die Griffe (mit oder ohne Daumenstütze) liegen gut in der Hand.

Als Entscheidungshilfe können Sie folgende Punkte durchgehen:

  • Funktion: Wofür benötigen Sie den Rollator (Wohnraum, Einkaufen etc.)? Lassen sich die Rollatoren für Senioren gut schieben und abbremsen? Wie laufen Sie auf unterschiedlichen Untergründen (Wohnung, Asphalt)? Sind die Reifen aus Vollgummi oder hat der Rollator eine Luftbereifung?
  • Gewicht: Wie schwer ist der Rollator und können Sie diesen problemlos schieben?
  • Belastbarkeit: Wie viel Last halten die Rollatoren aus? Können Sie damit einkaufen gehen? Rollatoren können eine Belastung von 120 kg aushalten. Andernfalls sind Spezialanfertigungen nötig.
  • Transport: Faltbare oder klappbare Rollatoren sind besonders für den Transport im Auto oder Zug geeignet. Wenn Sie diese häufiger nutzen, lohnt sich also ein klappbares Modell.
  • Sicherheit: Lässt sich der Rollator gut abbremsen? Verfügen der Gehwagen über ein TÜV- oder GM-Zeichen?
  • Gefühl: Mit welchem Rollator haben Sie ein gutes Gefühl? Welcher ermöglicht Ihnen ein sicheres Bewegen?
  • Zubehör: Sind Vorrichtungen wie ein Tablett oder ein Einkaufskorb für den Rollator vorhanden? Gibt es eine Möglichkeit, einen Rollatorschirm oder einen Gehstock anzubringen? Hier kommt es natürlich ganz darauf an, wofür Sie den Rollator gebrauchen und welches Zubehör bzw. welche Ersatzteile eventuell sinnvoll ist. So gibt es zum Beispiel Regenschirmhalter oder Stockhalter für Rollatoren oder auch Gehwägen mit Achselstützen.

Gehen Sie alle Punkte in Ruhe durch, um herauszufinden, welcher Rollator am ehesten Ihren Bedürfnissen entspricht und mit welchem Sie sich am wohlsten fühlen. Es bringt schließlich nichts, wenn Sie zwar einen Rollator haben, dieser aber so unhandlich oder ungeeignet ist, dass Sie Ihn gar nicht benutzen wollen oder können.

 

Wie geht man richtig mit dem Rollator?

Haben Sie das richtige Modell für sich gefunden, müssen Sie dieses auch richtig nutzen können. Aber wie geht man nun sicher und richtig mit dem Rollator?

Achten Sie zunächst auf eine möglichst aufrechte richtige Körperhaltung. Beugen Sie sich nicht nach vorne und ziehen Sie die Schultern nicht nach oben, die Ellbogen sind leicht gebeugt. Wenn Sie bergab gehen, sollten Sie immer bremsbereit sein oder sogar leicht die Bremse betätigen, damit der Wagen nicht davonrollt und Sie im schlimmsten Fall stürzen.

 

Kann man im Rollator geschoben werden?

Nein. Rollatoren für Senioren sind als Gehhilfe und nicht als Transportmittel gedacht. Sie sollten sich also von niemandem schieben lassen, während Sie auf dem Rollator sitzen. Wenn das entsprechende Zubehör, also eine Sitzfläche, vorhanden ist, können Sie aber auf dem Rollator sitzen, wenn Sie zum Beispiel eine Pause benötigen.

 

Was mache ich, wenn der Rollator kaputtgeht?

Haben Sie sich den Rollator über eine ärztliche Verordnung erhalten, ist das Sanitätshaus oder der Lieferbetrieb erster Ansprechpartner, falls der Rollator mal kaputtgeht. Wie lange diese für Wartung und Reparaturen zuständig sind, hängt von den Regelungen der Krankenkasse ab. Fragen Sie am besten direkt nach, wenn Sie den Rollator ausgehändigt bekommen.

Haben Sie den Rollator beim Discounter oder im Internet gekauft, müssen Sie sich selbst um den Schaden kümmern. Zum Sanitätshaus sollten Sie allerdings nicht gehen. Denn diese reparieren nicht gern Rollatoren, die Sie woanders gekauft haben. Fahrradläden sind aber eine gute Alternative. Sie können kleinere Defekte unkompliziert beheben, damit Ihr Rollator schnell wieder rund läuft.

 

Wie kommt man vom Rollator weg?

Nicht jeder möchte langfristig auf einen Rollator für Senioren angewiesen sein. Gerade nach einer Operation kann der Rollator auch nur eine Übergangslösung sein, bis Sie wieder fit sind. Wenn Sie von dem Gehwagen wegkommen möchten, ist vor allem Gleichgewichts- und Krafttraining wichtig.

Denn das sind in der Regel die Schwachstellen, weshalb Sie unsicher gehen und auf einen Rollator angewiesen sind. Nach einem Sturz oder Unfall hilft Ihnen ein Physiotherapeut dabei, wieder auf die Beine zu kommen. Und auch in einem Gesundheitsstudio können Sie unter Aufsicht trainieren, um wieder ohne Rollator gehen zu können.

Wieder selbstständiger mit dem passenden Rollator

Rollatoren für Senioren geben Mobilität und damit auch ein Stück weit Lebensqualität zurück – egal ob für kleine oder in XXL für große Menschen. Scheuen Sie sich also nicht davor, einen Rollator in Anspruch zu nehmen, wenn Angehörige Sie darauf hinweisen. Mit dem passenden Modell fallen Ihnen viele Dinge leichter, die ohne den Gehwagen nicht oder nur schwer möglich sind.

Unser Tipp: Um Verspannungen zu lösen, die aus einem anstrengenden Tag resultieren, eignet sich vor allem Latschenkiefergel und Fitness zu Hause. Weitere Tipps gegen Rückenschmerzen sind Aktivitäten draußen, bequeme Schuhe wie Gesundheitsschuhe für den Sommer und Sport in der Freizeit. Gesundheitsprodukte und Alltagshilfen unterstützen Sie ebenfalls: Gesundheitsprodukte und Alltagshilfen wie Mobilitätshilfen, Treppenlifte, Bewegungstrainer, bequeme Sitzmöbel und Einkaufstrolleys unterstützen Ihren Alltag zusätzlich zu Rollatoren für Senioren.